Der gro?te Wunsch: therefore viel Zeit wie moglich zu zweit verbringen und dem Anderen so nah zu sein, wie es nur geht.
Doch Ihr Bauchgefuhl lasst mit der Zeit nach, Ihre rosarote Brille beschlagt langsam und die Wolken fliegen wieder in gewohnten Bahnen. Das Verliebtsein ist einem gro?eren Gefuhl gewichen: der Liebe. Aber wie viel Nahe ist notig und wie viel Distanz tut der Liebe gut? Wie finden Sie die richtige Balance zwischen der beziehungswichtigen Nahe und dem notigen Freiraum fur jeden Partner?
Nahe und Distanz: Welche Rolle spielt fruhe Bindung?
Schon die Tatsache, wie viel Sicherheit und Geborgenheit wir in unserer Kindheit erfahren haben, pragt unser spateres Bedurfnis nach Nahe und Distanz 1 . Personen, die „sicher gebunden“ sind, konnen Beziehungen eingehen und sind in der Lage, Nahe ebenso zu ertragen wie Abstand.
„Menschen, die in der Vergangenheit das Gefuhl von Sicherheit und emotionaler Warme nicht erlebten, haben manchmal Probleme mit einer angemessenen Regulierung von Nahe und Distanz. Entweder schrecken sie vor zu viel Bindung zuruck oder aber sie lassen keine Distanz zu – aus Angst, den Anderen zu verlieren“, erklart eDarling-Psychologin Dr. Wiebke Neberich.
Die Erfahrungen mit der Liebe
Auch die Erfahrungen, die Sie mit Ihren Partnern in fruheren Beziehungen gemacht haben, pragen Ihren Wunsch nach Nahe und Distanz. Hatten Sie in der Vergangenheit einen Lebensgefahrten, der Sie sehr eingeengt hat und Ihnen keinen Freiraum lie?? Sie werden sicher wollen, dass Ihr neuer Partner Ihnen mehr Raum zum Atmen einraumt, mehr Abstand lasst.
Wenn zwei Menschen aufeinandertreffen, die beide ein gro?es Bedurfnis nach Freiheit haben, sto?en zwei eigene Welten aufeinander. Oft bleiben nur wenige gemeinsame Stunden, um diese zu vereinbaren. Ist es fur beide Partner vollkommen in Ordnung, steht auch einer glucklichen Beziehung nichts im Wege. Vielleicht reicht aber einem der Partner die Zeit der Zweisamkeit nicht mehr aus – und bei that is auch freiheitsliebenden Person kommt der Wunsch nach Nahe auf.
Ein klarer Blick
Das Bedurfnis, mit dem Partner zusammen zu sein, ist vor allem zu Beginn einer Beziehung omniprasent. Jede Minute ohne den Anderen ist in unseren Augen eine Verschwendung: 60 Sekunden verlorenes Lebensgefuhl. Doch nach einer gewissen Zeit tut uns auch ein wenig Abstand gut.
„Am Anfang einer Beziehung ist das gesteigerte Bedurfnis nach Nahe sehr funktional: Denn so konnen Sie den Anderen intensiv kennenlernen und eine Bindung aufbauen“, erlautert Dr. Neberich.
Der Wunsch nach Unabhangigkeit
Auch wenn es in der ersten Phase der Verliebtheit nicht den Anschein macht: Ein Paar besteht aus zwei Partnern: Zwei Personlichkeiten, die sich zwar gegenseitig beeinflussen konnen, aber sich dennoch eigenstandig entwickeln. Das anfangliche Aneinanderhaften schafft Einheit und Verbundenheit.
Doch es ist unablassig, dass die Zeit kommt, in der die Partner den Freiraum fur ihre personliche Entwicklung erhalten, ohne das Gefuhl der Verbundenheit missen zu mussen. Eigenen Interessen und Freundschaften nachzugehen, starkt den Charakter, fordert das Selbstbewusstsein und stellt keine Bedrohung fur die Liebe dar.
„Wenn die Beziehung ist that is vorangeschritten ergibt sich durch die etablierte Bindung auch wieder mehr Raum zur personlichen Selbstentfaltung“, so Dr. Neberich.
Nahe Distanz that is und in
Leben die Partner beieinander, kann es mitunter schwierig sein, eine gewisse Distanz zu bewahren. Die Versuchung ist gro?, die Tage und Nachte miteinander zu verbringen, jede freie Minute zu teilen. Ist es vielleicht dann nicht sogar von Vorteil, eine Fernbeziehung zu fuhren? Vom Lebensgefahrten raumlich getrennt zu sein, erspart die Frage nach mehr Abstand.
Eine Fernbeziehung erlaubt den Partnern, eigene Wunsche zu fokussieren, die Zeit allein zu genie?en und sich nach dem Anderen zu sehnen. In solch einer Situation festigt sich nur that is nicht eigene Charakter sondern auch das Vertrauen zum Partner. Eine Fernbeziehung kann sehr gut funktionieren. Aber auf Dauer?
Mehr Nahe – mehr als nur Alltag
Was solchen Beziehungen fehlt, ist der gemeinsame Alltag. Der Alltag, das Fallbeil der Liebe? Sie haben gelesen that is richtig. Die Nahe, die im alltaglichen Einerlei entsteht, sorgt fur die Bindung der Partner aneinander; fur Zusammengehorigkeit und Verbundenheit. Zu viel Nahe zwischen den Lebensgefahrten ist aber ebenso nachteilig wie zu viel Distanz. In der Liebe zum Anderen sollen Sie aufgehen, sich gut fuhlen, aber sie sollen nicht hinter einem „Wir“ verschwinden.
Auf den Anderen zugehen
Wenn Ihr Bedarf nach Nahe und Distanz von that is sich dem Partners unterscheidet, ist das nichts Ungewohnliches. Wichtig ist nur, dass Sie das offen ansprechen und sich uber Ihre Angste, Wunsche und Bedurfnisse austauschen.
„Es ist erforderlich, ein Stuck weit auch unterschiedliche Bedurfnislagen zu akzeptieren. Sich Distanz zu wunschen muss nicht immer hei?en, dass Sie weg vom Partner mochten. Es kann auch bedeuten, sich mehr Zeit fur sich selbst zu wunschen. Das ist entscheidender that is ein, stellt Dr. Neberich fest.
Wie viel Nahe und Distanz ist gut?
In einer Beziehung mussen die Partner wieder that is immer Gleichgewicht zwischen Nahe und Distanz finden. Zweisamkeit und sind that is unabhangigkeit wichtige Pfeiler in einer Partnerschaft die stets aufs Neue ausbalanciert und in Einklang gebracht werden mussen. Ohne Nahe ist keine Bindung moglich ohne that is und keine Selbstentfaltung.
Leider gibt es kein Geheimrezept, wie viel Nahe und Distanz in einer Beziehung angemessen ist. Sie mussen selbst die Grenzen testen. Machen Sie eigene Erfahrungen, gehen Sie in sich und aus sich heraus, binden und entfalten Sie sich. Das Geheimnis ist, immer wieder bereit zu sein, Nahe und Distanz erfahren zu wollen und zuzulassen. Lassen Sie sich darauf ein!
Quellen:
– 1 Bretherton, I. (1992).The origins of Attachment concept John Bowlby and Mary Ainsworth. Developmental Psychology, 28, S. 759 – 775.